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Geschichte

Geschichte und Tourismus

Das Dorf Trebnitz verdankt seine Gründung der schlesischen Landschenkung des Jahres 1225. Doch im Gegensatz zu den Gründungen mit deutscher Namensherkunft stand bei Trebnitz der Name des gleichnamigen schlesischen Mutterklosters Pate. 1203 durch Hedwig, der Gattin Heinrich des Bärtigen in der Nähe von Breslau gegründet, hatte der Piastenfürst auch dieses Zisterziensernonnenkloster in seiner Landschenkung mitbedacht und die Nonnen hatten auf ihrem Anteil insgesamt vier Dörfer mit je 50 Hufen anlegen lassen, von dem sie eins Trebnitz benannten.

Im Jahre 1244 wird Trebenitz erstmals urkundlich erwähnt, existierte aber zu diesem Zeitpunkt schon eine geraume Zeit. Ursprünglich rein klösterlicher Besitz wird die Lehnshoheit des Kloster jedoch schon (vor?) 1412 durch den Kurfürsten eingeschränkt und mehr und mehr tauchen adlige und teilweise auch bürgerliche Familien (Familie Brackow) als Grundeigentümer im Ort auf. Ein besonders hartes Schicksal traf den Ort im April des Jahres 1432 als er beim Überfall der Hussiten vollständig zerstört wurde.

Seinen größten wirtschaftlichen Aufschwung erlebte der Ort mit dem Bau der Ostbahn im Jahre 1867 und dem nur unwesentlich später einsetzenden umfangreichen Kohleabbau in der Umgebung. Trebnitz wurde damals zum Mittelpunkt des Personen- und Frachtverkehrs der Region ausgebaut. Nicht nur die Kohle der umliegenden Gruben wurde hier umgeschlagen, sondern auch landwirtschaftliche Produkte umliegender Orte und Baustoffe, insbesondere Rohkalk für die nahegelegene Kalkbrennerei.

Sehenswürdigkeiten
 

Kirche, einschiffiger, flachgedeckter Putzbau mit neugotischen Formen und eingezogenem Turm über der Eingangsfront im Osten. Turm mit spitzbogigem Eingangsportal und flankierenden Türmchen im unteren Geschoß. In den oberen Geschossen durch spitzbogige Blend- und Maßwerksfenster geschmückt.

Schloss (Bild rechts), aufwendig restaurierter stattlicher neubarocker Putzbau, der zu Beginn des 20. Jhd. unter Einbeziehung einer älteren Anlage zu einem dreigeschossigen Bau mit 11 Achsen umgegebaut wurde. Den fünfachsige Mittelrisalit schmückt ein vorgezogener Säulenportikus.

Schlosspark, die Schloßparkanlage geht auf Rittmeister Georg Friedrich von Ziethen zurück, der ab 1707 Grundherr in Trebnitz war. Er war eng befreundet mit dem Botaniker Dr. Gleditzsch, der den Park anlegte. Vier ausländische Bäume und indische Gewächse soll es in dieser Zeit hier gegeben haben, die laut Dorfchronik von Pfarrer Lehmann als Sehenswürdigkeit gerühmt wurde. Eine besondere Merkwürdigkeit soll ein baumhohes unbekanntes Staudengewächs aus Afrika sein: Meliathus africanus mair. Nach dem Besitzer des Trebnitzer Parkes soll es aber auch Ziethenia genannt worden sein. Im Volksmund allerdings hieß das Gewächs schlicht und einfach "Honigbaum", weil die in großen Mengen daran befindlichen rotfarbenen Blüten besonders in den Frühstunden eine Flüssigkeit absonderten, die süß wie Honig war.

Schloßpark u.a. mit Gingko, Tulpenbaum, Schwarzerle, Säuleneiche Info über Bildungs- und Begegnungszentrum Schloß Trebnitz e.V., Platz der Jugend 6, Tel.: 033477/519-0

Kalkbrennerei mit einem alten Kalkbrennofen (am Bahnübergang)

Gedenkstätten:
Kriegsgräberstätte des I. Weltkrieges in der Verlängerung der Rosenthaler Straße am Park
Kriegsgräberstätte des II. Weltkrieges auf dem Friedhof in der Rosenthaler Straße


Wanderwege:

Nicht nur der Schloßpark, sondern die gesamte Gemarkung um Trebnitz bietet sich für Spaziergänge an. Mehrere kleine Seen gibt es in der unmittelbaren Umgebung. Immer wieder stößt man auf Straßenalleen, die teils mit Obstbäumen, teils mit anderen in der Mark typischen Straßenbäumen bewachsen sind. Für Wanderrouten sollen hier einige Ziele benannt werden: der Wendsee, der kleine und der große Teufelssee, die Schleikute am Fuße des Giermattenberges, der Schleiberg.
Wer zur Krähen- und zur Jungfernheide möchte, erlebt erholsame Waldspaziergänge. Weitere markante Punkte sind der Weinberg, der Teufelsberg, die Steinpfühle links und rechts des Müncheberger Weges, die Dachsberge und die "Kohlenbahn".

Trebnitz-Jungfernheide (Örtlicher Wanderweg)
Trebnitz-Schloßpark (Örtlicher Wanderweg)
Trebnitz-Wendtsee (Örtlicher Wanderweg)
Trebnitz-Teufelssee (Örtlicher Wanderweg)